Eine saubere Sache für Mensch und Natur.
Wenn die Tage wieder kürzer werden und wir uns wieder mehr ins Haus zurückziehen, tut es gut nochmals einen gründlichen Hausputz zu machen. Damit wir es uns dann auch schön gemütlich in unserem behaglichen Heim machen können. Um unsere eigene Gesundheit und damit auch die Natur, nicht mit giftigen Reinigungsmitteln zu belasten, sollten wir aber genau hinsehen womit wir Textilien, Möbel, Fenster, Ablagen und Böden reinigen.
Inhaltsverzeichnis
Unser tägliches Gift
Wenn es um giftige oder umweltschädigende Chemikalien geht, verweisen viele gerne auf große Chemiekonzerne oder die Landwirtschaft. Doch, dass jeder Haushalt auch selbst eine große Verantwortung für die Verschmutzung von Böden und Gewässern trägt, ist oft nicht bewusst. Allein über einen Waschgang gelangen oft viele Liter Wasser, das mit giftigen oder krebserregenden Substanzen belastet ist, ins Abwasser. Viele dieser Chemikalien sind schwer biologisch abbaubar und landen letztlich über den Klärschlamm wieder in unserer Umwelt.
Chemiecocktail auf der Haut
Aber auch der tägliche direkte Kontakt über Haut, Atemwege und Schleimhäute birgt gesundheitliche Risiken. Und das gilt nicht nur für Putzmittel. Gerade Weichspüler verhaften lange auf den Textilien und bedenkliche Substanzen können so über die Haut aufgenommen werden und zu Allergien oder gesundheitlichen Problemen führen. Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe der Putz- und Waschmittel lohnt sich daher immer!

Tägliches “Detox” ganz einfach
Was beim Putzen oft so schön sauber aussieht, ist oft gar nicht so “sauber”. Vor allem nicht für unsere Natur und Gesundheit. Doch zum Glück gibt es bei der Auswahl der Putzmittel viele Alternativen, die uns helfen auf giftige Chemie zu verzichten. Ökologische Reinigungsmittel sollten hierbei erste Wahl sein. Die Hersteller verzichten bewusst auf synthetische Duftstoffe, Phosphate, Mikroplastik, erdölbasierte Substanzen und Chemikalien, die toxisch oder nicht biologisch abbaubar sind.
Darauf sollten Sie verzichten:
- Phosphate: Oft in Waschmitteln enthalten, um die Wirkung der Tenside zu verstärken. Gewässerschädigend: Können sich anreichern und zur Eutrophierung von Gewässern führen.
- PFAS: Können in Putz- und Reinigungsmitteln, sowie in Polituren enthalten sein, um eine spezielle Antihaft-Wirkung von Schmutz oder Wasser zu erzielen. Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS), lassen sich schlecht biologisch abbauen, daher werden sie auch “Ewigkeitschemikalien” genannt. Gewässerschädigend, gesundheitsschädigend und krebserregend. (Mehr zum Thema PFAS im Trinkwasser.)
- Formaldehyde: Finden in Weichspülern als Konservierungs- oder Desinfektionsmittel Anwendung. Stehen im Verdacht krebserregend zu sein und können womöglich Allergien auslösen.
- Benzotriazol: Oft in Geschirrspültabs, als Korrosionsschutz von Silberbesteck enthalten. Steht unter anderem im Verdacht schädigend auf den Hormonhaushalt zu wirken. Relativ langlebig und gewässerschädigend.
- Isoeugenol: Häufig als Duftstoff in Waschmitteln zu finden. Gilt als starker Auslöser von Allergien.
- Natriumdodecylbenzolsulfonat: Häufig in Color-Waschmitteln als Tensid auf Erdölbasis. Unter anaeroben Bedingungen nicht biologisch abbaubar. Gewässerschädigend.
- Alkoholethoxylat: Findet Verwendung in vielen Klarspülmitteln. Steht im Verdacht die Schutzschicht des Darms zu zerstören und somit chronische Krankheiten auszulösen.

Weniger ist mehr
Oft benötigen wir auch gar keine speziellen oder teuren Reinigungsmittel. Denn mit der richtigen Technik, lässt sich vieles einfach, mit Wasser und ein paar einfachen Basiszutaten, reinigen. Auch lassen sich so ganz einfach selbst Putzmittel herstellen.
Natron ist hierfür ein wahres Multitalent: Ob gegen Textilflecken, unangenehme Gerüche oder als Abfluss- oder Ofenreiniger – Natron eignet sich für viele Zwecke. Gegen Kalkflecken helfen Zitronensäure oder Essigessenz (Nicht auf empfindlichen Flächen oder Natursteinplatten verwenden!) und für fettige Rückstände, sowie die Ablagen- und Bodenreinigung reicht oft ein einfacher ökologischer Universalreiniger.
Hier finden Sie ein paar tolle Rezepte für Reinigungsmittel zum selber machen: https://www.biomagazin.de/beitrag/reinigungsmittel-selber-machen-199
Literaturhinweise
https://www.epa.gov/pfas/our-current-understanding-human-health-and-environmental-risks-pfas
https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-eutrophierung-von-fluessen-durch-phosphor#die-wichtigsten-fakten
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/7018209/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10554062/
https://www.news.uzh.ch/de/articles/media/2022/Geschirrspuelmittel.html

